Müll im Wald

Schon lange wollte ich einmal darüber schreiben: Es ärgert mich ungemein, wie manche Menschen mit Mutter Natur umgehen, ihren Rastplatz in Wald oder Wiese verlassen ...
Trotz Dosen- und Flaschenpfand liegt noch heute - zu jeder Jahreszeit - dieses Leergut überall herum. Oft sogar in der Nähe von Papierkörben.



Als ich heute mit meinem Enkel Hans, welcher mich besuchte, einen kleinen Abendspaziergang um den Tonteich vor unserer Wohnsiedlung unternahm, sahen wir eine leere Weinflasche im Wasser schwimmen. Es fiel uns das besonders auf, weil eine Entenmutter ihre neun Jungen um diesen Fremdkörper herum dirigierte. Wer mag die Flasche (und warum?) dort hineingeworfen haben? Ein böser - leichtsinniger - gedankenloser - unerzogener Mensch?

Vor einiger Zeit erhielt ich per Mail eine etwas groteske Abbildung von einem Mann, welcher leere Dosen und Flaschen in seiner Wohnung stapelte, weil er zu bequem war, sie wieder zum Einkaufsgeschäft zurück zu bringen. Er hatte dort so gut wie keinen Platz mehr für sich. Es sollte ein Scherz sein, aber die Mahnung bleibt für mich: Wie geht es der Natur, wie fühlen wir Menschen uns, wenn wir so weitermachen?!

In den 80ern, als ich noch besser laufen konnte, bin ich oftmals mit meinen Enkeln Jörg und Hans, den Förstersöhnen, vom Forsthaus aus rings um den Frauensee südlich von Königs Wusterhausen gelaufen. Wir hatten immer einen Leinensack dabei und sammelten anderer Leute Müll ein. Ein Gefühl, Gutes zu tun, hatten wir dabei allemal. Aber viele Fragen musste ich den Kindern damals beantworten.
Ob sie heute selbst zu denen gehören, die die Landschaft verunzieren? Ich denke: Nein!

Lydia Radestock, im Juni 2004

zurück