Wohnparadies „Klein Venedig“
Vor nun mehr 8 Monaten bin ich von Eisenhüttenstadt nach
Neue Mühle bei Königs Wusterhausen in eine Betreutes-Wohnen-Anlage des
Arbeiter-Samariter-Bundes umgezogen.
Seitdem habe ich mich hier akklimatisiert, bin heimisch geworden, und habe
gemeinsam mit anderen Mitbewohnern der neuen Häuser durch Spaziergänge auch
die nähere Umgebung der Wohnanlage kennen gelernt.
Gern und oft, wann immer das Wetter es erlaubt, ergehen wir uns im
angrenzenden Park unter riesigen efeuberankten Bäumen und an den Ufern der
zahlreichen kleinen Gewässer. Hier kann man über verschiedene Brücken immer
wieder an ein anderes Ziel gelangen, auf den vielen Bänken oder in kleinen
Pavillons verweilen und ausruhen, die Natur beobachten und dem Gesang der
Vögel lauschen ... Leider wurden einige der Parkwege vor vielen Jahren mit
einer Holzpflasterung versehen, welche inzwischen sehr schadhaft geworden
ist und uns älteren Bewohnern ein Belaufen dieses schönen Parks schwierig
macht. Ich denke aber, das wird sich ändern lassen.
Die Park- und Teichlandschaft hinter unserer Wohnanlage wird „Klein Venedig“
genannt. Ich war vor Jahren schon einmal in dem berühmten Mittelmeer-Ort und
kann den Vergleich nachvollziehen: Kanäle, Brücken, Boote ... hier wie dort!
Über die lange Geschichte Venedigs konnte ich mich inzwischen mit Hilfe des
Internets informieren, aber über die der kleinen Schwester dieser berühmten
Lagunenstadt weiß ich leider nichts.
Wie kam es zu „Klein Venedig“?. Von schon länger Einheimischen wurde mir
erzählt, dass in den 20ern ein Architekt namens Küchenmeister, welcher hier
lebte und auch eine Zeit lang Bürgermeister war, diese Anlagen geplant,
konstruiert und gebaut haben soll. Leider sei es ihm durch frühen Tod nicht
gelungen, sein Werk zu vollenden und noch weitere Brückenverbindungen zu
schaffen, wie es sein Wunsch war. Nach diesem Mann ist heute eine Straße in
unserer Nähe, die „Küchenmeisterallee", benannt.
Nun reizt es mich, mehr über Herrn Küchenmeister und die Geschichte meiner
neuen Umgebung zu erfahren – ich denke, das wird mir gelingen! Wer kann mir
dabei helfen?
Lydia Radestock, im April 2004 |