Nussbaum-Visite im Forsthaus
Nun - im Juni 2004 - war ich wieder mal im alten
(Baujahr 1786, dem Todesjahr Friedrich II. von Preußen!) Forsthaus am
Frauensee.
Seit ich in der neuen Wohnung in der Betreutes-Wohnen-Anlage des
Arbeiter-Samariter-Bundes in Neue Mühle wohne, können Sohn,
Schwiegertochter oder Enkel mich öfter mal schnell mit dem Auto für einige
Stunden von hier abholen - es sind ja nur 14 Kilometer. Denn es gibt ja
für mich besonders im Forsthaus-Garten, Waldlehrgarten des benachbarten
Haus des Waldes, in der Streuobstwiese, an den „Försterwiesen“ oder auf
dem Waldlehrpfad immer etwas zu beobachten oder zu finden. Auch sehe ich
dann, inwieweit „meine“ Pflanzen wieder gewachsen sind.
So war es auch diesmal. Trotz des launischen, zeitweilig auch kühlen
Wetters mit öfteren Regenschauern fühlte ich mich im Garten unter dem
neuen Sonnenschutzdach mit der eisernen Umrandung wohl. Ab und zu ging ich
hinter das Haus, um nach meinem Hof-Nussbaum zu sehen, oder ich spazierte
bis zu meinem zweiten Nussbaum an der Hecke am Waldrand. Letzterer hat im
Vorjahr auch schon einige Nüsse angesetzt - ob mir die Eichhörnchen im
kommenden Herbst wieder einige reife Früchte lassen?
Leider
muss ich auch in diesem Jahr feststellen, dass es an einzelnen Blättern
dieser Bäume blasenartige aufgetriebene Stellen gibt. Mein Sohn ließ eine
Probe untersuchen; es sollen Nussbaum-Milben sein. Nun mache ich mir
Gedanken darüber, wie diese Lästlinge eventuell zu bekämpfen wären. Beide
Walnussbäume haben ja immerhin schon eine schöne Blätterkrone und einen
Stammumfang von ungefähr 25 cm!
Eine nette Begebenheit gab es in dieser Zeit mit einer jungen, gerade
flüggen Meise. Sie landete auf dem großen Zeh meiner Enkelin Maria, die
sich gerade im Liegestuhl auf der Wiese sonnte und dabei ihre Schuhe
ausgezogen hatte. Die Meiseneltern kamen sofort mit Futter im Schnabel
herbei und dirigierten den Nestling von dem (ihnen offenbar verdächtigen)
Körperteil weg auf einen Ast der großen Winterlinde im Garten. Etwas
später kamen auch noch junge Amseln auf ihren ersten Flugversuchen dazu -
auch sie wurden von den Eltern gefüttert und lautstark belehrt. Langweilig
wird für mich hier nie!
Lydia Radestock, im Juni 2004
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