Früher Frühling 2007

Mit dem Wetter der Welt geht einiges schief
der warme Winter den tiefen Süden zu uns rief.

Frühzeitig kehrten schon etliche Vögel heim:
„Es muss doch in Europa bald Frühling sein!“

Wir haben jetzt freilich erst Mitte Februar,
doch Kibitze und Stare singen „juviwallera“.

Die Vögel fangen jetzt alle schon zu balzen an
- das schönste Federkleid trägt der Gockel-Hahn.

Die alten Nistkästen werden eifrig kontrolliert
und die vorhandenen Fluglöcher ausprobiert.

Der Specht klopft überall - mal hier und dort.
So macht er es nun den ganzen Tag immerfort.

Er sucht eine Wohnung ganz fertig und fein
- nur das Flugloch ist ihm meist viel zu klein.

Jetzt heißt es schnell viele Würmern erbeuten,
denn bald gilt es schon, die Brutzeit einzuläuten.

Nachher wollen die Jungen doch ihr Futter haben;
das kostet Kraft und schlägt leicht auf den Magen.

Das ist nun einmal der Vögel steter Jahresablauf:
Früh fängt das Suchen an und hört erst abends auf.

Nur der Kuckuck macht sich´s immer recht leicht
- seine Nachkommenschaft hat er einfach erreicht.

Er lässt für seine Brut ganz andere Vögel sorgen
und ruft gleich fröhlich schon wieder am Morgen.

Der Schwan wartet in Afrika auf günstigen Wind
dann hebt auch er sich in die Lüfte ganz geschwind.

Die Eichhörnchen haben wenig Schlaf gefunden
und der Maulwurf dreht in der Wiese seine Runden.

Er schiebt seine Erdhaufen hochauf in die Luft,
von unten kräftig an die schwarze Erde er pufft.

Sogar der Igel hatte nicht so die richtige Ruhe,
es war diesmal einfach viel zu warm seine Stube.

Wie soll das bloß mit dem Wetter weitergeh’n:
Alles kommt durcheinander - das ist nicht schön!

Das Eis an den Polen fängt nun zu schmelzen an
- Menschen mit ihren Abgasen sind schuld daran.

Es wird Zeit, dass sie endlich zur Einsicht kommen,
sonst ist es gar bald zu spät, eh´ sie sich besonnen.


Lydia Radestock, im Februar 2007
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