Es ist was los im Monat April

Als Kinder reimten wir einst April. April – der weiß nicht was er will, und bezogen uns dabei auf die Wetterwendigkeit dieses Monats. Beliebt war auch (schon damals in den 1930-ern), gute Bekannte „in den April zu schicken“: Irgendwo etwas abzuholen oder auf etwas zu schauen, was nicht da ist …

Da natürlich jeder dieses „Scherzdatum“ kannte, war es manchmal gar nicht leicht, hier originelle Lösungen zu finden.

Als ich mich dieser Tage einmal näher mit dem 4. Monat des Jahres befasste, merkte ich: Es gibt noch viel mehr Bemerkenswertes!

Beispielweise stieß ich auf verschiedene Gedenktage:
Am 07.4. ist Weltgesundheitstag, am 12.4. der Tag der Ruhe, am 22.4. der Tag der Erde, am 23.4. der Tag des Buches, am 24.4. der Tag gegen den Lärm, am 25.4. Tag des Baumes, am 28.4. Tag der Erneuerbaren Energien … (gewiss gibt es hier noch mehr).

Früher gab es auf dem Land auch noch April-bezogene Bauernweisheiten, von denen heute wohl kaum noch jemand Kenntnis hat, denn der Wetterbericht per Presse, Rundfunk oder Fernsehen erscheint den Leuten heute natürlich zuverlässiger. Ein paar davon habe ich Euch hier mal zusammengetragen:

  • Käfer die im April schwirren, müssen im Mai erfrieren.
  • Kommt der Storch schon im April, weiß man nicht, was er hier will.
  • Komm Tiburtius (14.) mit Sang und Schall, bringt er Kuckuck und Nachtigall.
  • Blüht im April der Maulbeerbaum, gibt es Kälte und Frost noch kaum.
  • Zu Georgi (24.) soll ein Rabe sich im Roggen verbergen können.
  • Solange die Frosche quaken vor Markustag (25.), solange schweigen sie danach.
  • Ist auf Markus (25.) die dritte Buche grün, so gibt es ein gutes Jahr.
  • Kommt die Weihe geflogen, so ist der Winter verzogen.
  • Mondhelle Nächte im April schaden der Baumblüte viel.
  • April macht die Knospen rund, Mai öffnet ihnen den Mund.

Bauen im April die Schwalben, gibt es viel Futter, Korn und Kalben.

Wer mit offenen Augen durch die Natur geht, stellt aber auch ohne Bauernregeln fest, dass nicht nur allerorts frischen Grün erscheint; derzeit tut sich in kurzer Zeit noch viel mehr:

  • Bodenpflanzen, Sträucher und Bäume blühen: Schafbockskraut, Taubnessel, Ehrenpreis,
  • Spitzwegerich, Schöllkraut, Douglasie, Eibe, Lärche, Birke, Wacholder, Sanddorn, Holunder …
  • Hirtentäschel, Efeu … tragen Früchte
  • Frühe Pilze sind zu sehen: Frühe Lorchel, Frühlings-Knollenblätterpilz ...
  • Zugvögel-Ankunft von Storch, Mauersegler, Gartenrotschwanz, Uferschwalbe, Kuckuck, Nachtigall, Wendehals …
  • Frühe Insekten kommen: Hummel. Feuerwanze …; die Roten Waldameisen haben „Sonnung“
  • Laichende Lurche: Laubfrosch, Erdkröte …

Wer’s nicht glaubt, gehe doch mal vor die Türe, statt die freie Zeit vor der „Glotze“ oder im Einkaufstempel zu verbringen, und schaue wachen Auges auf all diese kleinen Wunder der Natur!

Für mich bleibt der Monat April in Summe allerdings weiterhin vor allem das „Bäumchen wechsle Dich“, und zu diesem Thema fand ich im Internet eben auch noch ein schönes Gedicht:

Kalter Wind und warme Sonne,
Blütenrausch und Frühlingswonne,
sattes Grün und Regenschauer,
bunte Blumen, Nebel, grauer.
Über Blüten Bienen schweben,
Herzen zueinander streben,
taumelnd fliegen Schmetterlinge,
farbenprächtig alle Dinge.
Doch der nächste Regenguss
schickt uns seinen nassen Gruß,
wechselhaft ist der April,
macht halt immer, was er will.

Lydia Radestock, im April 2011

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