Ernstfall im Meisenkasten

Als mein Enkel Hans am 15. März 2010 die alten Nistkästen im Garten unserer Wohnanlage kontrollierte und dabei auch die alten Nester entfernte, machte er in einer dieser Bruthöhlen eine traurige Entdeckung:

Auf einem Nest saß eine tote Meise – gerade so, als wollte sie brüten.

Sie hatte wohl im vergangenen strengen Winter hier des Nachts Schutz vor der Kälte gesucht, und ist dann bei den hohen Minusgraden dennoch erfroren oder verhungert.

Alle drei kontrollierten Nistkästen waren übrigens innen verschimmelt bzw. bemoost, und wurden durch andere ersetzt.
Auch diese neuen sind ein Geschenk der regionalen Schutzgemeinschaft Deutscher Wald – sie bringen uns Alten ein wenig Aufmunterung, wenn wird das sich hier entwickelnde Vogel-Getümmel beobachten können.
Die Neuzugänge sind inzwischen - auch von meinem Enkel - an die dazu bestimmten Bäume angebracht worden.

Zu unserer Überraschung waren übrigens - trotz der frühen Jahreszeit - alle neuen Nistgelegenheiten sofort besetzt.
Dabei ließ sich manch Streit um die Einfluglöcher beobachten. Diese sind bei Nistkästen vom Typ „Kohlmeise“ übrigens nur 32 mm groß, damit weder ein größerer Raubvogel, noch ein Eichhörnchen oder eine Katze an das Gelege oder die jungen Brut heran können.

In den letzten Jahren haben schon etliche Meisenpärchen ihre Bruten in diesen Kunsthöhlen großgezogen.
Es ist immer eine Freude für uns alle, an unseren Nistkästen das Sich-Finden der Vogelpaare, das Versorgen der Brut, die ersten Ausflüge der Jungen … und dann später zu beobachten, wie emsig die Eltern für ihre Vogelkinder auch dann noch sorgen, wenn diese schon flügge sind und - auf den Ästen sitzend - piepsend sowie flügelschlagend um Nahrung betteln.

Ich freu mich also auch 2010 auf die neue Vogelsaison!

Lydia Radestock, im März 2010

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