Das Missgeschick mit den Parasolpilzen
Vom
1. 10. bis zum 3. Oktober 2011 war ich wieder mal zu Besuch im Forsthaus
am Frauensee.
Am Sonnabend, den 1. Oktober, holte mich mein Enkel Hans nach seiner
Arbeit in der Baumschule gegen 15.00 Uhr in Neue Mühle ab und brachte
mich mit dem PKW nach Gräbendorf, um mit mir sowie Beate und Klaus
gemeinsam das Wochenende und den anschließenden Feiertag dort zu
verbringen.
Bei herrlichem Sonnenschein sah ich Sonntags früh bei meinem Spaziergang
unter den Obstbäumen auf der Wiese neben dem Forsthaus etliche große und
kleine Riesenschirmpilze, auch Parasole genannt, stehen – es mögen 10
oder 15 gewesen sein.
Ich sagte es meinem Enkel Hans, und der wollte uns davon gegen Abend
eine Mahlzeit bereiten; man kann die Dinger ja bekanntlich braten wie
Schnitzel, und sie schmecken dann genau so gut.
Die ganze Familie freute sich schon auf diesen Genuss – sogar mein Sohn,
der Förster, der Pilze nicht besonders mag, kann sich damit anfreunden.
Während
wir nachmittags alle im Garten anwesend waren, kam ein PKW gefahren, dem
ein Mann entstieg - schnurstracks sammelte er nebenan sämtliche Pilze
und fuhr schnell damit wieder weg. Wir hörten nur noch den abfahrenden
Wagen.
Was wünschen wir ihm:
Möge es ihm geschmeckt haben, oder: Möge es ihm im Halse
steckengeblieben sein?
Gut, dass wir uns nicht auf „unsere“ allein Paralsole verlassen hatten:
Zum Glück gab es mitten im Wald noch andere Pilze, welche Beate und Hans
dann für die abendliche Mahlzeit holen konnten.
Denn - die beiden kennen sich aus am Forsthaus, und sie kennen besonders
ihre geheimen Plätze, wo sonst keiner hinkommt, der nicht von allen
guten Geistern verlassen ist;
mein Sohn sagt immer:
In guten Pilzjahren gehen sie mit der Sense raus Pilze ernten, in
schlechten nur mit der Sichel.
Lydia Radestock, im Oktober 2011
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