Blick aus dem Fenster: Es wintert!

Den ganzen Spätsommer des Jahres 2003 über habe ich der großen Hitze wegen kaum auf meinem neuen Balkon sitzen können. Und nun das: Der Herbst kündigt heuer schon früh den nahenden Winter an.

Als ich heute morgen aus dem Fenster sah, waren die Dächer unserer Häuser in der Wohnanlage mit  dichtem weiß-glitzernden Reif bedeckt. Es sah aus wie Zuckerguss auf einem Pfannkuchen.

Der Teich im Garten war mit einer dünnen Eisdecke bedeckt. Durch die Parkbäume sah man das Eis des nahen zugefrorenen Sees in der Sonne glitzern. Enten schlidderten über die spiegelblanke Eisfläche davon.

Die meisten Bäume haben nun ihr Laub verloren; nur die Lärche im Garten konnte ihre inzwischen gelb - goldigen Nadeln noch bewahren.

Ein wenig Grün bleibt aber dennoch: Im Park sind etliche große dicke Bäume bis an ihre Kronen mit Efeu bewachsen, dessen Laub ja auch im Winter seine „Hoffnungsfarbe“ behält. Dazwischen sieht man einige dunkelgrüne Fichten und Kiefern, deren Zapfen hoch oben im Wipfel als hellbraune Farbtupfer zu mir herüber grüßen.

Auch von Ast zu Ast springende Eichhörnchen kann man nun besser als in der warmen Jahreszeit beobachten – sie haben wohl nun zu tun, genügend Wintervorrat zu verstecken.

Vom nahen Park kommen schon seid einigen Tagen immer wieder Meisen und begrüßen mich auf dem Geländer des Balkons mit ihrem „Pink – pink“, so als ob auch sie mir den Winter ankündigen wollen.

Der erste Winter in meiner neuen Heimat – was er mir wohl bringen wird?

Lydia Radestock, im November 2003

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